Löten

Das Löten gehört zu den wichtigsten Grundtugenden des Elektrikers. Löten bedeutet im Allgemeinen, das man unter Hitzezuführung ein Lötzinn zum schmelzen bringt, welches dann 2 Metalle miteinander verbindet, z.B zwei Drähte, ein Bauteil auf einer Platine oder Heizungsrohre.
Da die Anwendungsbereiche des Lötens so verschieden sind, gibt es auch verschiedene Arten und Größen von Lötzinn.
Zum einen kann man sich zwischen dem teureren Bleifreien Lötzinn oder einem etwas günstigerem mit Blei entscheiden(ACHTUNG: Blei ist ein Schwermetall und damit Giftig! Das sollte bei dem Umgang mit Bleihaltigen Dingen beachtet werden!). Dann gibt es Unterschiedliche Durchmesser: von 0,25mm bis 20mm ist alles vertreten.
Zusätzlich gibt es Lötzinn mit und ohne Flussmittel.
Um sich seine Schaltungen zu Löten ist ein bleihaltiges Lötzinn(Sn60 Pb40) mit einer Dicke von 0,8mm - 1,2mm und mit Flussmittel gut geeignet.

Aller Anfang ist schwer

Wie so oft im Leben, kann man etwas nicht auf Anhieb, das ist aber nicht weiter schlimm.
Zuallererst brauchen wir unser Arbeitsmaterial:
Arbeitsmaterial

Wir haben hier unseren Lötkolben, Lötzinn, ein streifen Platine und ein Bauteil, hier ein Widerstand.

Bauteil Vorbereiten

Da unsere Teile noch in folgender Form vorliegen:
Widerstand und Platine

und da der Widerstand in dieser Form sich nicht einlöten lässt, müssen wir erst die Beinchen Zurecht biegen:
Beinchen Biegen

Beinchen gebogen

Da die Beinchen jetzt gebogen sind, können wir den Widerstand in die Platine friemeln:
In der Platine

Der aufmerksame Leser merkt jetzt, das der Widerstand beim Umdrehen der Platine herausfallen wird, müssen wir ihn noch für das Löten präparieren, das machen wir indem wir die Beinchen leicht biegen:

In der Platine gebogen

Jetzt können wir das Bauteil einlöten.

Löten

Da wir unser Bauteil genug Präpariert haben, wollen wir es nun verlöten, dazu wärmen wir die Lötstelle auf, mit dem Heißen Lötkolben sollte es nicht länger als 2s sein:
Anwärmen

Dann führen wir Lötzinn zu:
Lötzinn zuführen

Man führt so lange Lötzinn zu, bis das Beinchen Komplett mit Lötzinn umschlossen ist.
Mit dem anderen Beinchen verfahren wir genauso. Am ende sieht es so aus:
Fertig Gelötet

Hinweis für alle Lötanfänger:
Wenn die Lötstelle glänzt, habt ihr alles richtig gemacht. Ist sie dagegen matt, nicht glänzend oder sogar rau, so handelt es sich um eine Kaltlötstelle(Hinweis für die Umweltbewussten unter uns: Bleifreies Lötzinn wird generell matt beim Löten). Bei einer Kaltlötstelle ist das Lötzinn nicht richtig mit dem Anschlussbeinchen oder der Leiterbahn verbunden und kann bei mechanischer Belastung zu Kontaktproblemen führen. Diese Fehler sind sehr schwer aufzufinden und verursachen häufig Frust und Kopfzerbrechen. Eine Kaltlötstelle muss man dann noch einmal nach löten, ggf. muss man sogar mit Endlötlitze oder einer Endlötpumpe das Lötzinn entfernen und neues Lötzinn auftragen.

Fertigstellen

Wir haben inzwischen unseren Widerstand eingelötet, soweit ist alles gut, nur die Beinchen stören uns noch. Sie müssen weg. Am besten geht das mit einem Seitenschneider:
Beinchen abschneiden

Man sieht, dass man die Beinchen möglichst knapp über der Lötstelle abschneiden sollte.
Nun haben wir endlich unser erstes Bauteil fertig eingelötet:


Jetzt dürfen wir uns zurück lehnen, unsere Arbeit bewundern und dann gleich weitermachen, denn Übung macht den Meister ;-) Auf die selbe Weise werden auch fast alle anderen Komponenten dieser Bauart gelötet.

Reinigung der Lötspitze

Da die Lötspitze nach dem Löten immer noch Reste vom Lötzinn, Flussmittel oder etwaigen Dreck von der Lötstelle hat, muss sie gereinigt werden, da ansonsten die Lötspitze verkommt und umbrauchbar wird.
Zum reinigen reicht egt schon ein trockenes Papiertuch(Achtung: Plastik und Polyesterprodukte eigenen sich nur bedingt, da die meisten bei den normalen Löttemperaturen schmelzen und so die Lötspitze nur noch mehr verdrecken) oder ein leicht Angefeuchtetes, geeignetes Schwämmchen. Die heiße Lötspitze sollte nicht abgewaschen werden und auch sonst nicht im heißen zustand mit Flüssigkeiten in Kontakt kommen, da ansonsten thermische Verspannungen und damit das Ende der Lötspitze entstehen können. Als Faustregel kann man sich merken, das nur eine glänzende Spitze wirklich sauber ist.