TFT-Monitor

Seit dem Artikel über Röhrenmonitore sind nun einige Jahre vergangen und die Situation hat sich entsprechend verändert. Inzwischen sind Röhrenmonitore sehr aus der Mode gekommen, da TFTs Monitore preislich attraktiver geworden sind. Leistungsfähige TFTs finden sich inzwischen (Juni '06) für unter 1000 Euro (Mäz 2008: <700 Euro für 24 Zoll). Wer lediglich ein Sichtgerät benötigt wird mit einen einfachen TFT-Monitor im preislichen Segment eines Röhrenmonitors finden.

Welche Gründe sprechen für ein TFT?

  • TFTs sind schärfer als Monitore, da jeder Pixel ein viereckiger Punkt im Panel darstellt, anders als bei einem Monitor, wo ein Pixel aus drei Punkten besteht, je einer pro Farbe. Ein Pixel erhält so eine Trapezform. Das schont die Augen.
  • TFT-Monitore haben heutzutage schnelle Reaktionszeiten, ziehen also zu früheren TFTs keine Schlieren mehr, bei Bewegungen.
  • TFT-Monitore sparen Strom, sie verbrauchen etwa halb soviel Strom, wie ein vergleichbarer Röhrenmonitor (es reicht aber nicht, um den Mehrpreis zu amortisieren)
  • TFT-Monitore sind im Widescreen-Format erhältlich. Dies bedeutet nicht zwangsläufig eine Steigerung der Produktivität, wie die Werbung verkündet, bietet jedoch Vorteile, wenn mehrere Fenster gleichzeitig betrachtet werden sollen.

Welche Gründe sprechen gegen ein TFT?

  • TFTs sind extrem scharf und bilden grundsätzlich ihre native Auflösung(Erklärung folgt) ab. Sie sind also nicht in der Lage andere Auflösungen als die abzubilden, für die sie gebaut wurden. Alternative Auflösungen werden (außer bei sehr alten) Displays interpoliert - und so sieht das dann auch aus.
  • Ältere TFTs eigenen sich nicht gut für Filme, da die übliche Auflösung 720×576 (PAL, Europa) oder 720×480 (NTSC, USA) Bildpunkte beträgt. Die Bilder werden dafür skaliert und häufig unsauber und kantig wiedergegeben.

Was hat es mit der Auflösung auf sich?

Ein TFT-Monitor wird immer für genau eine Auflösung gebaut, zum Beispiel 1600×1200 Pixel (Bildpunkte). Die Auflösung, die ein Monitor fahren kann, wenn er jedem Bildpunkt genau einen 1 Pixel zuordnet, nennt man 'native Auflösung'. Durch Verdopplung von Pixeln läßt sich auf einem solchen Display die Auflösung von 800×600 ebenfalls scharf darstellen.
Die Auflösung 1280×1024 lässt sich auf einem solchen Display wiederrum nicht sauber darstellen. Man ist also entweder gezwungen nur einen Teil des Monitors zu benutzen, so dass man an allen Seiten dicke schwarze Ränder hat, oder die Auflösung zu extrapolieren.
Das bedeutet, dass 320 Pixel in der Breite dazu'erfunden' werden und 176 in der Höhe. In jeder 5. Spalte und in jeder 6. Zeile findet sich Daten, die da eigentlich nicht hingehören, sondern nur eine Mischung aus den Pixeln der Umgebung sind. Alternativ wird ein Feld von 4×5 Pixeln genommen und irgendwie auf 5×6 Pixel vergrößert. Das Ergebnis ist in der Regel matschig, also alles andere als scharf.

Die Verwendung von schlecht gewählten Auflösungen führt also zu einer Verschlechterung des Bildes. Ähnliches gilt für PAL Bilder (720×576), die auf einem 1600×1200 Display dargestellt werden. Hier gilt jedoch je größer die Auflösung des Displays und je kleiner die Auflösung des darzustellenden Bildes, desto geringer der relative Anteil der 'dazuerfundenen' Pixel: Ein PAL Bild sieht auf einem 800×600 Display schlechter aus, als auf einem 1600×1200 Display, da die dazuerfundenen Pixel nur halb so groß sind, wie bei dem 800×600 Display.

Was sind Megapixel und Abkürzungen wie XGA?

Wie bei Digitalkameras haben Displays eine exakt bestimmbare Anzahl von Pixeln, die sie darstellen können, die native Auflösung. Multipliziert man die Breite des Bildes mit der Höhe des Bildes ergibt sich die Auflösung in Megapixel. Diese Angabe sagt dann allerdings nichts mehr über das Verhältnis von Breite und Höhe aus!

Übliche Auflösungen werden von vielen Herstellern durch kryptische Buchstaben kürzel beschrieben, die ihren Anfang in der VGA-Auflösung haben. VGA steht für Video Graphics Array. Steht vor einer beliebigen Abkürzung ein W, so handelt es sich um einen Monitor mit Breitbildformat.

Die folgende Tabelle kann als Orientierung dienen, derzeit (Juni '06) sinnvolle Auflösungen sind hinterlegt:

Bezeichnung X-Auflösung Y-Auflösung Megapixel Verhältnis Verhältnis
QVGA 320 240 0,07 4:3 1,33
VGA 640 480 0,31 4:3 1,33
SVGA 800 600 0,48 4:3 1,33
WSVGA 1024 600 0,61 15,4:9 1,71
WSVGA 1072 600 0,64 16,08:9 1,78
XGA 1024 768 0,79 4:3 1,33
WXGA 1280 768 0,98 15:9 1,66
WXGA 1280 800 1,02 16:10 1,60
WXGA 1280 854 1,09 15:10 1,50
WXGA+ 1440 900 1,30 16:10 1,60
SXGA 1280 1024 1,31 15:12 1,25
SXGA+ 1400 1050 1,47 4:3 1,33
WSXGA+ 1680 1050 1,76 16:10 1,60
FullHD 1920 1080 2,30 16:9 1,78
UXGA 1600 1200 1,92 4:3 1,33
WUXGA 1920 1200 2,30 16:10 1,60
QXGA (SUXGA) 2048 1536 3,14 4:3 1,33
QuadHD 2560 1600 3,14 16:10 1,60
QUXGA 3200 2400 7,68 4:3 1,33
WQUXGA 3840 2400 9,22 6:10 1,60

Welche Eingänge?

Ein TFT besitzt im Gegensatz zu einem Röhrenmonitor ein fest definiertes Raster an Bildpunkten. Die Information, wo eine Farbe dargestellt werden soll, ist also digital verlustfrei zu transportieren: hier ist also der digitale DVI-Anschluss also erste Wahl. Abzuraten ist von Geräten, die ausschließlich eine analoge D-Sub-Schnittstelle haben. Das digitale Bild im Computer wird hierbei in ein analoges Signal überführt und anschließend im Monitor wieder digitalisiert. Dabei treten Verluste auf. Da ein TFT wesentlich schärfer zeichnet, werden diese Verluste also scharf abgebildet, was sich in der Regel in einem Rauschen widerspiegelt.

Das kann bei geringen Auflösungen (bis etwa 1280×1024) noch hingenommen werden, werden die Daten aber schneller übertragen, was bei höheren Auflösungen (1600×1200 oder 1680×1050) der Fall ist, kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass das Bild nicht mehr ruhig zu betrachten ist. Das ist natürlich auch abhängig vom Kabel und Monitormodell, jedoch sollte man diesen Fällen Grafikkarte und Monitor bevorzugt mit einem DVI-Kabel verbinden.

Ein TFT hat eine sogenannte native Auflösung. Dies sollte die Auflösung sein, in der der Monitor auch betrieben wird. Größere Auflösungen kann der Monitor nicht darstellen, sondern muss sie verkleinern (und verliert damit Bildqualität), kleinere Auflösungen muss er vergrößern (und somit Daten hinzu erfinden). Nahezu jeder Monitor kann heutzutage Bilder auf die volle Bildschirmgröße extrapolieren. Bei einigen älteren Modellen kann es jedoch auch sein, dass ein Signal mit zu kleiner Auflösung (z.B. beim Einschalten des PCs) mittig in Originalgröße dargestellt wird und nicht auf die volle Größe des Bildschirms extrapoliert werden kann. Beim Extrapolieren zeigen sich deutliche Unterschiede in der Qualität. Nicht jeder Monitor liefert ein angenehmes extrapoliertes Bild. Nichtsdestotrotz ist dies nur ein Kritikpunkt, wenn Auflösungen häufig gewechselt werden müssen, da ein TFT ansonsten grundsätzlich in der nativen Auflösung betrieben werden sollten.

Sehr schön ist natürlich, wenn ein Monitor mehr als einen Eingang hat. Grundsätzlich kann ein zusätzlicher D-Sub-Eingang für ältere Computer nicht schaden. Man sollte bei höheren Auflösungen jedoch den Austausch der Grafikkarte eher in Erwägung ziehen als die Benutzung der D-Sub Schnittstelle. Ein Monitor, der mehrere DVI-Schnittstellen hat, sollte also einem Monitor mit einer VGA und einer DVI Schnittstelle bevorzugt werden, da die D-Sub Schnittstelle bei hohen Auflösungen entweder bei hohen Auflösungen verrauschte Bilder liefert und bei niedrigeren Auflösungen die Bilder vom Monitor extrapoliert werden, was ebenfalls nicht schön aussieht. Die D-Sub-Schnittstelle ist für ein hochauflösendes TFT also eigentlich nicht dauerhaft zu gebrauchen.

Wer einen aktuellen Monitor mit hoher Auflösung kauft und überlegt ihn zukünftig auch als Videoscreen zu verwenden sollte darauf achten, dass der Monitor in der Lage ist HDCP kodierte Daten anzuzeigen. Grundsätzlich ist der HDCP Kopierschutz in meinen Augen abzulehnen, HDCP-Kopierschutz geschützte Medien sollten also abgelehnt werden, da sie nicht auf jedem Gerät angezeigt werden können. Damit Sie selbst nicht in diese Lage geraten, sollten Sie darauf achten, dass ihr Gerät von einem derart eingeschränktem Medium nicht ausgeschlossen wird.

Eine HDMI-Schnittstelle ist eine erweiterte DVI-Schnittstelle, die auch Ton übertragen kann. DVI und HDMI-Schnittstellen sind per Adapter kompatibel - oder sollen das zumindest sein. Sogesehen wäre ein Monitor mit DVI- und HDMI-Schnittstelle eine interessante Kombination.

Inzwischen gibt es Monitore mit HDMI-Schnittstellen, wie auch Grafikkarten mit HDMI-Ausgängen. Auf die VGA-Schnittstelle würde ich heutzutage eher verzichten und eher alten Computern eine günstige (z.B. gebrauchte) Grafikkarte mit DVI-Schnittstelle gönnen, statt noch auf VGA zu setzen. Auch moderne Klappcomputer haben mehr und mehr eine DVI- oder HDMI-Schnittstelle, die sich per Adapter auch an alte VGA-Geräte anschließen lassen. HDMI und DVI sind kompatible, digitale Schnittstellen, eine DVI Grafikkarte ist also per Adapter an einen HDMI Monitor (z.B. Fernseher) anschließbar. Die HDMI Schnittstelle wird sich im Entertainmentbereich durchsetzen, allerdings besitzt sie eine kleinere Übertragungskapazität als DVI (DVI-S: 1920×1200, DVD-D („Dual-Link“): 2560×1600, HDMI 1920×1080), da da auf den DVI-S Leitungen zusätzlich Audiodaten übertragen werden können. Wer jedoch einen BluRay-Player sein Eigen nennt, kann ihn per HDMI-Schnittstelle direkt an einen HDMI-fähigen Monitor anschließen.

Panels und Farbwiedergabe

Zu Beginn des Artikels nenne ich einen Preis von 700 Euro für einen leistungsfähigen 24 Zoll TFT, obwohl TFTs in dieser Größe bereits für an die 350 Euro erhältlich sind. Der Unterschied liegen - neben dem Markenschild - auch im verbauten Panel. Das Panel ist eine Folie, deren Lichtdurchlass gesteuert werden kann. Vor eine Lampe gehalten filtert es unerwünschtes Licht aus und dass in unterschiedlicher Qualität. Aktuell sind auf dem Markt sogenannte TN Panels in der eher preiswerten Klasse und PVA-Panels, die mit einer besseren Farbwiedergabe aufwarten können.

Die Farbwiedergabe kann bei schlechten Monitoren von der Bildschirmposition abhängen. So ließ sich auf eine Vielzahl von Samsung 245B Monitoren (TN-Panel) folgender Effekt beobachten: Ein Foto am oberen Rand wirkt rötlich, das Gesicht der Person wirkt als hätte derjenige einen Sonnenbrand, am unteren Rand hingegen ist die Rotdarstellung zu schwach, die Person wirkt blass.

Frequenzen und Schaltzeiten

Die Möglichkeit hohe Frequenzen verarbeiten zu können ist bei Röhrenmonitoren eine wichtige Eigenschaft, bei TFTs spielen sie eine untergeordnete Rolle. Natürlich muss die Bandbreite hoch genug sein, um die Bilddaten an den Monitor zu liefern, jedoch stellen die meisten TFTs zwischen 60 und 75 Bilder pro Sekunde dar, nicht mehr.

Das ist auch nicht notwendig, da ein TFT eine andere Funktionsweise als ein Röhrenmonitor besitzt. Die Bildfläche eines Röhrenmonitors wird durch einen Elektronenstrahl zum Leuchten angeregt. Der Elektronenstrahl zeichnet jede einzelne Bildlinie und beginnt dann von vorne. In der Zeit verblassen die vorher gezeichneten Punkte wieder: Das Bild flimmert. Es ist also wichtig, dass der Elektronenstrahl möglichst häufig jeden Punkt zum Leuchten anregen muss, also möglichst schnell arbeiten soll. Dafür muss der Computer mehr Bilder pro Sekunde liefern, zum Beispiel 100 Bilder pro Sekunde, so dass der Monitor mit 100 Hz ein flimmerfreies Bild liefern kann. Um das zu gewährleisten verbraucht ein Röhrenmonitor hierbei bei hohen Auflösungen 100 bis 150 Watt, wohingegen ein großer Fernseher mit seiner niedrigen Auflösung und 50Hz lediglich 25 Watt verbraucht.
Ein TFT Display wird durch eine Hintergrundbeleuchtung weiß ausgeleuchtet und die Pixel werden nur noch angewiesen, welche Farben sie filtern sollen. Wird blau und rot ausgefiltert, sehen wir nur noch den roten Farbanteil, also einen roten Pixel. Dabei kommt ein großes Display auf etwa 40 bis 50 Watt.
Für das Display ist das ein Zustand, der solange anhält, bis er geändert wird. Auch ohne neue Bilder zu liefern, bleibt das Bild auf einem TFT also konstant (würde der Monitor stattdessen nicht 'fehlendes Signal' einblenden…).

Es reicht also vollkommen 60 Bilder pro Sekunde darzustellen, da ein TFT nicht flimmert und wir 60 Bilder als flüssige Bewegung wahrnehmen.

Um 60 Bilder pro Sekunde darstellen zu können, muss der Monitor die Farbe eines Pixels binnen 1/60 Sekunde ändern können, also innerhalb von 16 Millisekunden. Aktuell streiten die Hersteller um die schnellsten Displays, die binnen 2 oder 4 Millisekunden umschalten können. Das ist sehr schön, aber leider vollkommen überflüssig, da das Display damit theoretisch 250 Bilder pro Sekunde darstellen könnte, die Elektronik aber meist nur 60 Bilder pro Sekunde akzeptiert und der Mensch den Unterschied zwischen 60 oder 250 Bildern pro Sekunde nicht mehr wahrnehmen kann. Ein Monitor, der von einer beliebigen Farbe zu einer beliebigen Farbe binnen 16 Millisekunden wechseln kann, hat also genau die Fähigkeiten, die notwendig sind, um ein Bild sauber darzustellen. Ein schnelleres Display verbringt lediglich mehr Zeit mit Warten auf das nächste Bild, was dem Nutzer keinen Vorteil bringt.
Schaltzeiten von über 16ms sollten jedoch vermieden werden. Ein Display mit 50ms Schaltzeit bekommt zwar 60 Bilder pro Sekunde geliefert, kann aber maximal 20 Bilder pro Sekunde darstellen. Dies nimmt der Mensch als Schlieren in der Bewegung wahr.

Haushaltskerzen im Monitor

Die Helligkeit und der Kontrast sind Werte, die bei TFT-Monitoren sehr unterschiedlich ausfallen und daher in den Werbebroschüren regelmäßig verglichen werden können.

Die Helligkeit eines Monitors wird in Candela pro Quadratmeter (Einheit: cd/m²) angeben. Candela (lat.) heißt nichts anderes als Kerze (vgl. engl. candle) und gibt die Lichtmenge an, die eine Haushaltskerze abgibt. Ein Monitor mit 500cd/m² ist also auf seiner Darstellungsfläche maximal so hell, wie 500 Haushalsherzen, die auf einem Quadratmeter verteilt stehen.

Der Kontrast beschreibt den Unterschied zwischen einem weißen Pixel und einem schwarzen Pixel. Ein Kontrast von 500:1 bedeutet, dass ein weißer Pixel 500 mal heller ist als ein schwarzer Pixel. Daraus folgt allerdings nicht, dass ein Monitor mit einem Kontrast von 1000:1 viel heller sein muss, sondern dass ein schwarzer Pixel dunkler ist. Wie hell ein weißer Pixel ist, wissen wir ja durch die Helligkeitsangabe in Candela pro Quadratmeter. Der Kontrast informiert also über den Schwarzwert.

Das ganze ist allerdings ein theoretisches Spiel. Weiß ist nicht gleich weiß und schwarz ist nicht gleich schwarz. So befinden sich die Leuchten häufig oben und unten, was bedeutet, dass ein Punkt nahe der Hintergrundbeleuchtung heller ist als in der Mitte. Umgekehrt ist ein schwarzer Punkt in der Mitte dunkler als direkt an der Beleuchtung.
Die Frage ist nun, wo hat der Hersteller sich den schwarzen Punkt gesucht und wo den weißen, um die beiden miteinander zu vergleichen?

Wer sich verschiedene TFTs ansieht, wird feststellen, dass gerade besonders dünne TFTs unten und oben sehr hell sind. Es lohnt sich also bei einem TFT sich ein schwarzes Bild mal in der Dunkelheit anzusehen, man wird schnell feststellen, wie schwarz 'schwarz' wirklich ist, den meistens ist es eben ein gray, weil die Hintergrundbeleuchtung doch durchscheint. Kann man die Hintergrundbeleuchtung bei einem schwarzen Bild schon bei Tageslicht erkennen, so ist von diesem Monitor abzuraten. Das ist bei einem besonders dünnen Laptop-Screen vielleicht zu akzeptieren, bei einem normalen Schreibtisch TFT würde ich dann abraten.

In der letzten Zeit tauchen vermehrt TFTs mit Kontrastwerten von deutlich über 1000:1 auf, 3000:1 ist ein gängiger Wert. Hierbei wird allerdings häufig getrickst und dieser Trick wird als „Dynamischer Kontrast“ angepriesen. Tatsächlich ist der dunkelste darstellbare Pixel 3000 dunkler als der hellste, aber leider kann der dunkelste Pixel nicht gleichzeitig mit dem hellsten Pixel dargestellt werden: Hinter dem Panel leuchtet immer eine Lampe, als wäre der Monitor vollkommen hell. Ein Pixel filtert nun die Farbanteile heraus, die nicht gesehen werden sollen. Bei einem roten Pixel werden also blau und grün heraus gefiltert. Werden alle Farben herausgefiltert, sollte das Bild schwarz sein, aber das Licht scheint dennoch schwach durch. Um einen schwarzen Pixel nun noch schwarzer zu bekommen, schaltet man nun die Lampe im Hintergrund dynamisch dunkler. Befinden sich viele dunkle Pixel auf dem Bild, wird die Lampe dunkler geregelt, je mehr helle Pixel auf dem Bild zu sehen sind, desto heller die Lampe hinter dem Panel. Bei Filmen im Vollbildmodus kann dies unter Umständen von Vorteil sein. Im Alltag am Computer bedeutet eine Vergrößerung eines dunklen Fensters (z.B. einer Konsole / DOS-Fensters), dass der komplette Bildschirm dunkler wird. Arbeitet man mit mehreren Bildschirmen und schiebt ein dunkles Fenster von einem zum anderen bedeutet das, dass Bildschirme mit dynamischem Kontrast laufend heller und dunkler werden. Dies empfinde ich als sehr unangenehm und daher lautet für mich die einzige sinnvolle Option für Dynamischen Kontrast: abschalten! Übrig bleibt daher das echte Kontrastverhältnis, das meist versteckt im Kleingedruckten zu finden ist.

Sonstige Features?

Hier ein paar Features, die Monitore heute bieten können und auf die man achten sollte, wenn man sie einem interessant vorkommen.

Pivot-Funktion

Hier ist vorrangig die Pivot-Funktion interessant. Dies bedeutet, dass man den Monitor um 90 Grad drehen kann und somit das Verhältnis von Breite und Höhe vertauscht. Bei 4:3-TFTs erhält man so eine angenehme Darstellung in 3:4, die sich sehr schön für Office-Anwendungen, wie das Schreiben von Briefen eignet.
Bei 16:10-Displays, ist diese Option ebenfalls üblich, wobei ein 10:16-Display sich jedoch als wirklich sehr lang erweist. Die Pivot-Funktion macht in meinen Augen daher für Widescreen-Displays wenig Sinn.

Höhenverstellbarer Standfuss

Nicht jeder Schreibtisch ist gleich hoch, nicht jeder Mensch gleich groß. Neben der Tatsache, dass ein Standfuss sicheren Stand bieten muss, sollte er höhenverstellbar sein und idealerweise eine Kabelführung besitzt.

USB-HUB

Bei der täglichen Arbeit erweist sich ein USB-Hub auf dem Schreibtisch als äußerst praktisch, um mal eben einen USB-Stick einzustecken oder ein sonstiges USB-Gerät. Viele Monitore besitzen USB-Hubs, um dort z.B. auch Tastatur und Maus unterzubringen.

Kartenleser

Inzwischen finden sich bereits Monitore, die kartenlese Geräte haben. Da ich am Laptop einen SD-Kartenleser eingebaut habe empfinde ich ein entsprechendes Lesegerät am Monitor als praktisch, um schnell Daten auszutauschen ohne einen USB Stick auszugraben.

Knopf zur Wahl des Eingangs

Ein Monitor, der mehrere Eingänge hat, sollte einen Knopf besitzen, der einem erlaubt den Eingang zu wechseln, ohne sich durch das ganze Menü bewegen zu müssen.

Bild in Bild

Manche Monitore bieten Bild-In-Bild-Funktionen, so dass man zum einen am Computer arbeiten kann, zum anderen zum Beispiel eine Fernsehsendung in einem kleinen Fenster nebenher laufen lassen kann. Da ich eine ganze Reihe von Leuten kenne, die ein TV im Arbeitszimmer stehen haben, um etwas 'Gesellschaft' oder gelegentliche Ablenkung zu haben, kann man sich damit das zusätzliche Gerät auch sparen.

Pixelfehler finden

Wie in der Tabelle oben zu sehen ist, besteht ein Display aus mehreren Millionen Pixeln. Leider kann nicht garantiert werden, dass ein Display, das aus mehreren Millionen Pixeln besteht, bei allen Pixeln fehlerfrei arbeiten. Für jeden Bildpunkt werden 3 Subpixel benötigt, von denen einer Rot, einer Grün und einer Blau aus der weißen Hintergrundbeleuchtung heraus gefiltert. Damit hat ein Monitor eigentlich immer dreimal mehr Pixel anzusteuern, als das dargestellte Bild an Pixeln ausweist.

Um nicht jedes Display aus diesem Grund als Defekt deklarieren zu müssen, hat man Pixelfehlerklassen definiert, unter denen möglicherweise fehlerhafte Displays verkauft werden. Dabei spielt auch eine Rolle, in welcher Form der Pixel ausgefallen ist.

Hierbei wird unterschieden zwischen Pixeln, die ständig leuchten, ständig schwarz bleiben oder eine Farbe nicht korrekt darstellen. Ein Subpixelfehler ist damit ein Pixel, der nur zwei oder eine Farbe korrekt ansteuern kann. Die fehlerhaften Farben werden also entweder gar nicht gefiltert oder grundsätzlich gefiltert.

Fehlerklasse Typ 1
ständig leuchtende Pixel
Typ 2
ständig schwarze Pixel
Typ 3
fehlerhafte Subpixel
I 0 0 0
II max. 2 max. 2 max. 5
III max. 5 max. 15 max. 15
IV max. 50 max. 150 max. 500

Hierbei ist zu beachten, dass die Fehler sich addieren dürfen. Ein Display der Klasse 2 darf also insgesamt bis zu 9 fehlerhafte Pixel haben, ein Display der Klasse IV darf also bis zu 700 Pixelfehler aufweisen und ist quasi als unbrauchbar zu bezeichnen.

Die meisten Displays werden mit Pixelfehlerklasse II verkauft, das steht in den Werbe-Broschüren in der Regel nicht drin, aber man erklärt sich mit dem Kauf eines Displays, das nicht der Pixelfehlerklasse 1 entspricht, damit einverstanden, das Gerät zu akzeptieren, auch wenn es nicht hundertprozentig einwandfrei ist.

Da es wenig Hersteller gibt, die die Pixelfehlerklasse I garantieren, aber dennoch die meisten Displays offenbar fehlerfrei sind, finden sich Händler, die diese Garantie gegen Aufpreis übernehmen. Das ist zu überlegen, ein einzelner Pixelfehler wird von den meisten Menschen nicht als störend empfunden. Mit meinem Laptop hatte ich das Glück keinen Pixelfehler zu haben, mein TFT-Display kaufte ich mit einer Händlergarantie.

Auf Pixelfehler testen

Im Idealfall besuchen Sie Ihren Händler und lassen sich genau das Gerät vorführen, dass Sie nach der Prüfung auch kaufen werden.

Öffnen Sie ein Malprogramm, blenden Sie alle Fenster aus und malen Sie den kompletten Bildschirm schwarz aus. Nun können Sie den Bildschirm nach ständig leuchtenden Pixeln absuchen. Subpixelfehler sind dabei nicht sehr hell, da in der Regel nur eine einzige Farbe leuchtet und eventuell auch nicht mit voller Intensität. Schauen sie also grade bei hohen Auflösungen genau hin, ob irgendwo ein rot, grün oder blau durchscheint und lassen Sie sich Zeit.

Nun malen Sie den Bildschirm komplett weiß aus. Alle Pixel sollten nun in maximaler Helligkeit aufleuchten. Sie können nun das Display nach ständig schwarzen Pixeln absuchen. Subpixelfehler zu finden wird hier deutlich schwieriger, denn da ein schwarzer Subpixel von den umliegenden leuchtenden Pixeln überstrahlt wird. Ein einzelner ständig schwarzer Subpixel fällt im Alltag allerdings auch so gut wie nie auf.

Welche Grafikkarte benötige ich?

Grundsätzlich sollte ein TFT mittels des DVI- oder HDMI-Anschlusses mit dem Computer verbunden werden, entsprechend sollte die Grafikkarte über einen DVI- bzw. HTMI Anschluss verfügen. Das ist bei den meisten modernen Grafikkarten der Fall. Selbstverständlich sollte die Grafikkarte ebenfalls in der Lage sein, die native Auflösung des Displays problemlos darzustellen und flüssiges Arbeiten zu ermöglichen.

Wer spielen möchte, sollte jedoch darauf achten, dass er eine Grafikkarte kauft, die auch die bevorzugten Spiele in nativer Auflösung mit 60 Bildern pro Sekunde leisten kann. Das bedeutet, dass man schnell eine sehr teure Grafikkarte braucht, um 3D Spiele in hoher Auflösung darstellen zu können. Hier sollten sich grade Spieler also ein Extra-Budget zurecht legen, um eine entsprechende Grafikkarte zu kaufen.

Weiterhin gilt: Lieber mehr Geld für den Monitor ausgeben, als für den Computer und die Grafikkarte. Computer und Grafikkarte sind kurzlebige Dinge, ein guter Monitor wird mehrere Jahre verwendet und überlebt in der Regel mehrere Grafikkarten und Computer. Am Monitor zu sparen ist also vielleicht nicht so ratsam. Sollte es für die neue Grafikkarte nicht reichen, lieber den besseren Monitor nehmen und später die Grafikkarte aufrüsten.