Eine Variable ermöglicht das Speichern eines Wertes an einer bestimmten Speicheradresse. Für bequemes Arbeiten mit diesen Adressen verwenden Programmiersprachen oft die sogenannten Variablennamen, die eine solche Adresse repräsentieren.
Gültige Zeichen für Variablennamen sind alle Buchstaben aus dem englischen Alphabet (Also keine Umlaute und kein ß), Ziffern und Unterstriche. Am Anfang steht ein Buchstabe oder Unterstrich, aber auf keinen Fall eine Ziffer. Selbst definierte Variablen solltest Du stets mit einem Buchstaben beginnen, denn PHP stellt System-Variablen zur Verfügung, die mit dem Unterstrich beginnen. Eine Ausnahme stellt die Verwendung von bestimmten Variablen in mehreren Skripten dar, was aber später erläutert wird. PHP unterscheidet zwischen Groß- und Kleinschreibung!
Wie aus der Bezeichnung hervorgeht, ist der Inhalt variabel und der Wert der Variablen kann vom Programmierer jederzeit neu zugewiesen werden.
Um Variablen zuzuweisen, schreibst Du ein $-Zeichen (Dollar), den Namen der Variable und anschließend den Operator = (Gleich). Hinter dem Operator steht der Wert der Variablen.
<?php $variablename = "Inhalt"; $ganzzahl = 10; $fliesskommazahl = 10.5; ?>
Um Variablen einen numerischen Wert zuzuweisen, setzt Du kein Anführungszeichen, sonst wird der Wert als Zeichenkette (String) verarbeitet. PHP kann den Datentyp automatisch nach ihrem zugewiesenen Wert bestimmen.
An Variablen kann auch indirekt ein Wert vergeben werden.
<?php $a = 10; $b = $a; echo "Der Wert der Variable \$b ist der von \$a, also ".$b; ?>
Ausgabe:
Der Wer der Variable $b ist der von $a, also 10.
Sobald Strukturen wie Schleifen oder Funktionen auftauchen, beachtest Du bitte Folgendes:
<?php $a = 10; function zeige() { echo $a; } ?>
Diese Funktion gibt nicht, wie erwartet, 10 aus. Der Bildschirm bleibt leer (oder es wird ein E_NOTICE Fehler ausgegeben), da die Variable $a
nicht der Funktion bekannt gemacht wurde (Also nicht im Scope der der Variable liegt).
Mehr zu Funktionen findest du Hier.
Um die Variable bekannt zu machen, musst du global
verwenden. Damit kannst du Variablen und deren Werte strukturübergreifend benutzen. Allerdings zeugt dies von einem schlechten Programmierstil. Variablen sollten bewusst einer Funktion übergeben und wieder ausgelesen werden. Dies wird ausführlich im Kapitel Funktionen gezeigt.
<?php $a = 10; function zeige() { global $a; echo $a; } ?>
Ausgabe:
10
Möchtest Du trotzdem (mehrere) Variablen als global
definieren, kannst Du dies mit dem Komma.
<?php global $variable1, $variable2, $variable3; ?>
Der Server lädt diese Variablen in ein assoziatives Array. Mit $GLOBALS['Variablenname']
rufst du nun eine global
deklarierte Variable auf.
<?php global $a,$b,$c; $a = 10; $b = 10.5; $c = "PHP"; function zeige() { echo " Der Wert der Variable \$a ist".$GLOBALS['a']." und der Wert von \$b ist ". $GLOBALS['b']." und von \$c ist der Wert '".$GLOBALS['c']."'."; } ?>
Ausgabe:
Der Wert der Variable $a ist 10 und der Wert von $b ist 10.5 und von $c ist der Wert 'PHP'.
Mehr zu Arrays erfährst Du im Kapitel Arrays.
Normalerweise verlieren Variablen nach Verlassen eines Anweisungsblocks, zum Beispiel einer Funktion oder einer Schleife, ihren in der Struktur neu berechneten Wert (Nach PHP 5.1 ist dies nicht mehr der Fall, wenn Schleifen benutzt wurden). Ist das nicht erwünscht, kannst du die Variable mit static
deklarieren.
<?php function zeige() { $var1 = 10; $var2 = $var1 + $var1; echo "Der Wert der Variable ist: ".$var1."<br />"; } zeige(); zeige(); ?>
Ausgabe:
Der Wert der Variable ist 20 Der Wert der Variable ist 20
<?php function zeige() { static $var1 = 10; //Statische Deklaration $var1 = $var1 + $var1; echo "Der Wert der Variable ist: ".$var1."<br />"; } zeige(); zeige(); ?>
Ausgabe:
Der Wert der Variable ist 20 Der Wert der Variable ist 40
Die statische deklarierte Variable behält ihren in der Struktur neu zugewiesenen Wert bei.
PHP bietet die Möglichkeit, eine Variable in einer anderen zu speichern. Im folgenden Beispiel wird zuerst der Variable $a
der Wert name
zugewiesen. Im zweiten Schritt wird eine neue Variable dynamisch erzeugt, indem zwei $
-Zeichen ($$
) verwendet werden. Der neuen Variable wird der Wert Lernen
zugewiesen. Der Variablenname der dynamisch erzeugten Variable hat den Wert der Variable $a
angenommen. Das bedeutet, dass die dynamische Variable jetzt eigentlich $name
heißt.
<?php $a = "name"; $$a = "Lernen"; echo $name; ?>
Ausgabe:
Lernen
Diese Art der Deklaration von Variablen ist auch mit Arrays möglich. Für weitere Infos zum Thema variable/dynamische Variablen empfehle ich das PHP-Manual.
Durch die Funktion isset()
wird eine Variable auf ihre Existenz überprüft.
<?php $test = "PHP"; $existent = isset($test); ?>
Ist die Variable $test
nicht deklariert, erhält $existent
den Wert FALSE
, was falsch bedeutet. Anders in diesem Beispiel: Hier wurde $existent der Wert TRUE
zugewiesen.
Um zu testen, ob der Wert einer Variable existiert, wird die Funktion empty()
genutzt. Diese Funktion gibt ebenfalls FALSE
oder TRUE
zurück.
<?php $variable = "Proggen.org"; $test = empty($variable); ?>
Während isset
nur überprüft, ob die Variable existiert, führt empty
zusätzlich den Test auf einen gültigen Wert durch. Das bedeutet: empty
liefert TRUE
, wenn die Variable nicht existiert (wie isset
) und auch dann, wenn die Variable den Wert 0 oder FALSE
beinhaltet.
Variablen können mit der Funktion unset
gelöscht werden. Wenn Variablen nicht mehr benötigt werden, ist diese Funktion sinnvoll, aber veraltet - da PHP alle Werte beim Beenden des Skripts löscht.
<?php $variable = "Proggen.org"; unset($variable); ?>
Info: Du löschst eine Variable auch, indem Du ihr den Wert NULL
(Also nichts) zuweist.
Konstanten sind Speicherplätze, deren Wert nicht verändert werden kann. Ist eine Konstante deklariert, ist sie global im Skript nutzbar. Das ist sinnvoll, wenn Du einen Wert an mehreren Stellen des Skripts benötigst, aber sicher sein möchtest, dass er sich nicht ändert. Damit Du bei Änderungen des Wertes nicht das gesamte Skript nach dem Wert durchsuchen musst, lohnt sich die Definition der Konstanten, um dann nur diesen Wert ändern zu müssen.
Konstanten werden mit define
deklariert, die Syntax ist folgendermaßen:
<?php define("KonstantenName","Wert der Konstante"); echo "Der Wert der Konstante 'KonstantenName' ist".KonstantenName; ?>
Ausgabe:
Der Wert der Konstante 'KonstantenName' ist Wert der Konstante.
An erster Stelle wird der Name der Konstante festgelegt. Im Beispiel lautet der Name KonstantenName
. Der Wert steht, mit einem Komma getrennt vom Konstanten-Name, an zweiter Stelle. Im Gegensatz zu Variablen muss beim Aufrufen einer Konstanten das $
-Zeichen weggelassen werden.
Konstanten werden häufig komplett groß geschrieben; wie bei Variablen wird Groß- und Kleinschreibung beachtet.
define( "PI", 3 )
Konstante | Beschreibung |
---|---|
NULL | NULL ist ein Wert - Naja eigentlich nicht wirklich, denn er beinhaltet wortwörtlich Nichts. Der Datentyp ist ebenfalls NULL nach der Zuweisung. |
TRUE | Der Boolean-Wert ist wahr oder auch 1. |
FALSE | Der Boolean-Wert ist falsch oder auch 0. |
PHP_VERSION | Gibt die installierte PHP-Version zurück. |
PHP_OS | Gibt den Namen des Betriebssystems zurück, auf dem PHP aktiv ist. |
__FILE__ | Gibt den Dateinamen des Skriptes zurück, welches gerade ausgeführt wird. |
__LINE__ | Gibt die Zeilennummer im Skript zurück, welches gerade ausgeführt wird. |
__FUNCTION__ | Gibt den Namen der Funktion zurück, in der diese Konstante ausgelesen wird. |
__CLASS__ | Gibt den Namen der Klasse zurück, in der diese Konstante ausgelesen wird. |
__METHOD__ | Gibt den Namen der Methode zurück, in der diese Konstante ausgelesen wird. |
In PHP ist es nicht nötig, jeden Datentyp explizit zu deklarieren. Der Typ einer Variable wird automatisch durch den zugewiesenen Wert (Siehe Type Juggling) bestimmt. Es gibt jedoch Situationen, in denen das Erzwingen von Datentypen erforderlich ist.
Datentyp | Beschreibung |
---|---|
integer (int) | Ganzzahl |
float (float) | Fließkommazahl |
string | Zeichenkette mit 0 bis einer beliebigen Anzahl Zeichen |
boolean (bool) | Wahrheitswert (TRUE , FALSE ) |
array | Array |
object | Objekt (Einer Klasse oder anderem) |
resource | Spezieller Datentyp mit einem Verweis auf eine Ressource (zum Beispiel ein Bild) |
Zum Ermitteln eines Datentyps einer Variable stehen Dir folgende Funktion zur Verfügung:
Funktion | Beschreibung |
---|---|
gettype() | Gibt den Datentypen einer Variable zurück. Ist der Datentyp unbekannt, wird unknown type zurückgegeben |
is_long() | Gibt den Boolean-Wert TRUE zurück, wenn der Datentyp integer ist |
is_int() | Siehe is_long() |
is_integer() | Siehe is_long() |
is_double() | Gibt den Boolean-Wert TRUE zurück, wenn der Datentyp double ist |
is_real() | Siehe is_double() |
is_float() | Siehe is_double() |
is_string() | Gibt den Boolean-Wert TRUE zurück, wenn der Datentyp string ist |
is_array() | Gibt den Boolean-Wert TRUE zurück, wenn der Datentyp array ist |
is_object() | Gibt den Boolean-Wert TRUE zurück, wenn der Datentyp object ist |
is_numeric() | Gibt den Boolean-Wert TRUE zurück, wenn ein nummerische Wert oder eine Zeichenkette, die Ziffern enthält gegeben wurde |
is_bool() | Gibt den Boolean-Wert TRUE zurück, wenn ein boolscher Wert vorliegt |
is_scalar() | Gibt den Boolean-Wert TRUE zurück, wenn ein nummerischer Datentyp vorliegt |
is_resource() | Gibt den Boolean-Wert TRUE zurück, wenn es sich um eine Ressource handelt |
is_NULL() | Gibt den Boolean-Wert TRUE zurück, wenn die Variable NULL ist |
Folgende Beispiele verdeutlichen Dir, wie PHP verschiedene Datentypen anhand von Wertzuweisung erkennt (weitere Infos im nächsten Kapitel Type Juggling). Dabei wird der Variable $a
der Wert zugewiesen, der durch die Funktion gettype() erkannt werden soll.
Zuerst wird an die Variable $a
eine Ganzzahl mit dem Wert 10 vergeben:
<?php $a = 10; $datentyp = gettype($a); echo "Der Datentyp der Variable \$a ist: ".$datentyp."."; ?>
Ausgabe:
Der Datentyp der Variable <php>$a</php> ist: integer.''
Jetzt erhält die Variable $a
den Fließkomma-Wert 2.45. In PHP verwendest Du die amerikanische Schreibweise mit einem Punkt anstelle eines Kommas.
<?php $a = 2.45; $datentyp = gettype($a); echo "Der Datentyp der Variable \$a ist: ".$datentyp."."; ?>
Ausgabe:
Der Datentyp der Variable $a ist: double.
Nachfolgend steht der Wert der Variable $a
für eine Zeichenkette, die PHP durch einfache oder doppelte Anführungszeichen erkennt.
<?php $a = "Dies ist eine Zeichenkette."; $datentyp = gettype($a); echo "Der Datentyp der Variable \$a ist: ".$datentyp."."; ?>
Ausgabe:
Der Datentyp der Variable $a ist: string.''
Wenn Du unterschiedliche Datentypen miteinander verknüpfst, wird dem entstandenem Wert automatisch der (wahrscheinlich) sinnvollste Datentyp zugewiesen:
<?php $a = 10; //Integer $b = 10.65; // Double $c = $a + $b; echo "Der Wert der Variable \$c ist $c und vom Datentyp ."gettype($c); ?>
Ausgabe:
Der Wert der Variale $c ist 20.65 und vom Datentyp double.''
Für das oben gezeigte Beispiel gibt es weitere Infos im Kapitel PHP-Operatoren.
Die Datentypen Integer und Float ergeben zusammen Float. Die Datentypen Integer und String ergeben String. Und die Datentypen Float und String ergeben ebenfalls String.
Merke: Variablen, egal von welchem Datentyp, ergeben immer String, falls ein String in der Rechnung benutzt wird.
Gegenfalls ist es erforderlich, eine Variable manuell in einen bestimmten Typ umzuwandeln. Dazu dient die Funktion settype()
. Im Beispiel ist der Wert der Variable $a
zunächst vom Typ integer
und wird dann in eine Fließkommazahl umgewandelt.
<?php $a = 10; settype($a,"float"); echo "Der Datentyp der Variable \$a ist: ".gettype($a); ?>
Ausgabe:
Der Datentyp der Variable $a ist: double
PHP unterstützt zudem auch so genannte Cast-Operatoren. Durch das Voranstellen des Operatoren vor eine Variable wird ebenfalls der Datentyp geändert. Alle Cast
-Operatoren findest du im Kapitel Operatoren.
<?php $a = 10; $a = (float) $a; //Vorangestellter cast-operator echo "Der Datentyp der Variable \$a ist: ".gettype($a); ?>
Ausgabe:
Der Datentyp der Variable $a ist: float
Weiter geht es auf der nächsten Seite mit einer Erklärung zum Thema dynamische Datentyp Anpassung (type juggling).